Der Dachdeckerberuf ist nicht nur vielseitig, sondern eröffnet bei genauerer Betrachtung auch eine Menge neuer Perspektiven. Vom eigenen Unternehmen über den Quereinstieg in weitere Berufsfelder bis hin zu Beratungsleistungen haben Dachdecker eine große Auswahl an Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten.
Nach der abgeschlossenen Ausbildung bietet sich zunächst die Weiterbildung zum Dachdeckermeister an. Jährlich legen mehr als 500 Dachdecker und Dachdeckerinnen ihre Meisterprüfung erfolgreich ab. Das eröffnet ihnen die Möglichkeit, ihren eigenen Betrieb zu gründen oder eine Führungsrolle zu übernehmen. Auf dieser Basis sind außerdem Meisterprüfungen in weiteren verwandten Berufen möglich.
Wer sich darüber hinaus weiterbilden möchte, findet mit den Landesbildungsstätten und dem Bundesbildungszentrum des Dachdeckerhandwerks die richtigen Anlaufstellen. Die Institutionen bieten neben Fachseminaren auch betriebswirtschaftliche Seminare für Unternehmer oder solche, die es werden wollen. Darüber hinaus können Dachdecker mit einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker in der Fachrichtung Bautechnik auch die Planung und Leitung von Baumaßnahmen übernehmen.
Wer dagegen sein Wissen weitergeben möchte, hat die Möglichkeit, sich als Quereinsteiger zum Fachlehrer weiterzubilden und im Anschluss an Berufsschulen zu unterrichten. Informationen zu Quereinsteigerprogrammen liefern die Schulministerien der jeweiligen Bundesländer. Als Alternative zu Seminaren und Schulungen ist mit einem entsprechenden Schulabschluss auch ein Studium im Bereich Architektur oder Bauingenieurwesen möglich. Wegen ihres bereits vorhandenen Praxiswissens werden Absolventen zu begehrten Arbeitnehmern in der Baubranche.
Wer auf der Suche nach einer Spezialisierung im Dachdeckerhandwerk ist, für den lohnt es sich, einen Blick auf aktuelle Entwicklungen und Trends zu werfen. Der Klimaschutz beispielsweise spielt auch in der Bauwelt eine immer bedeutendere Rolle – sowohl bei der Errichtung von Neubauten als auch bei Sanierungsprojekten, insbesondere der energetischen Gebäudesanierung. In diesem Zusammenhang bieten viele Handwerkskammern und Berufsbildungszentren Fortbildungen zum staatlich geprüften Gebäudeenergieberater an.
Auch der Denkmalschutz ist in Verbindung mit Sanierungsprojekten ein relevantes Thema, das einen besonders sensiblen Umgang mit der Bausubstanz fordert. Über Weiterbildungen oder ein Architekturstudium können Dachdecker sich hierauf spezialisieren.
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