Baumhäuser als Urlaubsdomizil sind in den letzten Jahren eine beliebte Art der Unterkunft geworden. Eine neue Attraktion in diesem Segment findet sich seit diesem Sommer im Schwarzwald. Im Baumhaus-Dörfle laden zehn Häuser zum Urlaub in der Höhe ein. Wie ein kleines Dorf sind sie um einen etwas höheren Aussichtsturm gruppiert. Das neue Urlaubs-Ensemble steht rund dreißig Kilometer nördlich von Freiburg und lädt zu einer erholsamen Auszeit für Erwachsene und Kinder in gemütlicher Atmosphäre ein.
Riesige Stämme in Beton
Neben einer Landstraße befindet sich der kompakte Bauplatz des Baumhaus-Dörfles. Von der Straße getrennt durch einen breiten Grünstreifen und einen Zaun punktet das klar abgegrenzte Areal mit kindgerechten Außenanlagen. Schaukel, und Klettergerüst motivieren die kleinen Gäste, das Baumhaus zu verlassen und sich ein paar Meter weiter unten auszutoben. Ein wenig unwirklich muten sie an, die mächtigen Baumstämme, auf denen winzige Holzhäuser mit Krüppelwalmdach thronen. Und um den Verdacht gleich aufzuklären: Hier wurden keine tausenden Jahre alte Mammutbäume ihrer prächtigen Krone beraubt. Die „Stämme“ sind in Beton gefertigt. Die Oberflächenbearbeitung erfolgte im Stil von Eichen und Pappeln. Zusätzlich kam Farbe zum Einsatz, sodass die Rinde fast täuschend echt nachgeahmt ist. Die Baumstämme in Beton bilden die statisch relevante Konstruktion, um die Häuser zu tragen. Die rund zehn Meter in die Höhe ragenden Häuser sind durch eine im Sockel integrierte Treppe zu erreichen. Darüber hinaus verfügt jedes Baumhaus über einen eigenen Stellplatz für Kfz und eine Terrasse am Stamm des Hauses. In der Mitte des Ensembles ragt ein Aussichtsturm mit rund 12 Metern Höhe über die restlichen Gebäude empor. Hier können die Gäste auf einer Aussichtsplattform die herrliche Umgebung bestaunen. Zwischen den Baumhäusern wird es viel Grün, einen Kinderspielplatz und einen Brunnen mit Bächle geben.
Gemütliche Urlaubsatmosphäre
Die kleinen, aber komfortablen Baumhäuser besitzen jeweils zwei Schlafräume mit kleinem Austrittsbalkon, ein Balkon beim Wohnbereich, ein Bad sowie eine gut ausgestattete Küchenecke. Bis zu sechs Personen finden in den rund 65 Quadratmeter großen Häusern Platz. Warum baut man so etwas? Marco Schäfer vom Ferienparadies Schwarzwälder Hof hatte eine klare Idee: „Wir hatten die Intention etwas zu bauen, das es noch nirgends gibt. Die Anlehnung an den Schwarzwaldstil der Bauweise war klar, der Rundstamm, auf dem das Haus sitzt, hat sich mit der Idee entwickelt und hat sich als absoluter Hingucker erwiesen.“
Urlaub auf zwei Ebenen
Betritt man das Haus durch die Treppe im Stamm, so gelangt man zunächst auf die gute 40 qm große Wohnebene. Holz ist natürlich auch im Inneren des Hauses das vorherrschende Thema. So geht es über eine Wendeltreppe in dem baumstammsymbolisierten Sockel hinauf ins Wohnzimmer mit Balkon, Essecke, kleinem Sofa sowie Kochnische mit Herd, Spüle, Geschirrspüler und Kühlschrank. Auch das Bad mit Waschbecken, Toilette und geräumiger Dusche – ein Highlight sind hier auf jeden Fall auch die Alucobond-Platten mit Schwarzwälder Motiven – ist im Wohnbereich angegliedert. Über eine Treppe erreicht man das Obergeschoss mit zwei Schlafräumen mit je einem Doppelbett und einer Schlafcouch sowie einem kleinen Balkon vor jedem Zimmer. Jedes Baumhaus verfügt zudem über zwei Stellplätze und eine Terrasse am Stamm des Hauses.
Schwarzwälder Spundwände
Der Zimmerer Gottfried Lehmann hat mit seinem Unternehmen Holzbau Lehmann mehr als ein Jahr an der Errichtung und Eindeckung der Baumhäuser gearbeitet. Eine lokale Besonderheit sind die Wandkonstruktionen mit dem schönen Namen „Schwarzwälder Spundwände.“ Sie bestehen von außen nach innen aus einer 21mm starken Holzschalung, 60 mm Holzfaserdämmplatte zwischen Holzständern, einer 21 mm starken Fichtenplatte, 120 mm Holzfaserdämmplatte, Dampfbremse und 50 mm Fichtenplatten. Die rustikale Fachwerkanmutung hingegen ist nur aufgesetzt. Die Dachdeckerarbeiten nahmen dabei rund drei Monate in Anspruch. Die kleinen Häuser sind gekrönt von einem Krüppelwalmdach, eingedeckt mit Biberschwanzziegeln. „Die Wahl fiel auf den Biberschwanz, weil es sich hier um recht kleine Dachflächen handelt“, berichtet Gottfried Lehmann, „Je kleiner das Dach, umso kleiner sollten auch die verbauten Ziegel sein, um ein gutes Verlegebild zu erreichen“, gibt er zu bedenken. Darüber hinaus seien auch die Dächer der gegenüberliegenden Bauten des Bauherrn mit Biberschwanzziegeln gedeckt. So ergibt sich ein einheitliches Gesamtbild. Das Dach baut auf 140 mm starken Sparren auf, die mit Fichtenschalung und Dampfbremse belegt sind. Darüber liegen eine 140 mm starke Holzfaserdämmplatte und eine regensichere Unterdeckplatte. Es folgen Lattung und Konterlattung und in Kronendeckung gelegte Biberschwanzziegel in der Farbe naturrot geflammt. Ein schönes Detail der Dächer sind die großen Dachüberstände und die Dachrinnen aus Holz.
Gäste begeistert
Wie kommt das Bauhaus Dörfle denn nun bei den Gästen an? Auch dazu hat Marco Schäfer eine klare Antwort: „Die Besucher sind sehr angetan von der Idee und der Umsetzung, da wir die ökologische und nachhaltige Bauweise sehr im Vordergrund gehalten haben. Das Gesamtkonzept des Dörfchens überzeugt und die Gäste fühlen sich wohl!“