Das Dach ist der obere Abschluss eines Gebäudes und schützt das Haus vor Witterung und Umwelteinflüssen. Zudem trägt es zum Gesamtbild der Immobilie bei. Je nach Komplexität, Ausführung und Gestaltung des Daches entstehen beeindruckende Dachflächen. Damit Dächer nicht nur optisch überzeugen, sondern auch funktional allen Herausforderungen standhalten, ist die fachgerechte Ausführung aller Dachteile wichtig. Doch was ist eigentlich was beim Dach?
Der First
Als Dachfirst wird die waagerechte obere Kante des Daches bezeichnet, an der die geneigten Dachflächen aufeinander treffen.
Der First wird beim Ziegel- oder Betondachsteindach mit speziellen Firstziegeln/-steinen ausgeführt, die verhindern, dass Feuchtigkeit von oben ins Dach dringt. Zudem dient der First der Dachentlüftung.
Die Traufe
Die Dachtraufe ist die untere Begrenzung einer geneigten Dachfläche und wird auch als Tropfkante eines Daches bezeichnet. Bei Regen fließt das gesamte Wasser der Dachfläche über die Traufe in die daran befestigte Dachrinne ab, diese leitet das Wasser vom Gebäude ab.
Die Länge der Traufe kann mit der Dachflächenbreite gleichgesetzt werden und ist die untere Kante von Ortgang zu Ortgang bzw. bei bestimmten Dachformen vom untersten Punkt des Grats zur Kehle oder von Grat zu Grat.
Der Traufpunkt ist der Schnittpunkt zwischen Fassade und Dachhaut. Die Höhe vom Terrain zum Traufpunkt gibt die Traufhöhe an. Da die meisten Dächer einen Überstand haben und über die Hauswand hinausgehen, sind Traufhöhe und Höhe der Dachrinne oft nicht gleichzusetzen.
Der Grat
Der Dachgrat ist die Kante, die durch das Aufeinandertreffen zweier geneigter Dachflächen entsteht und eine Außenecke bildet. Der Grat verläuft vom First bis zur Ecke des Daches und wird mit Gratziegeln (wie beim First) gedeckt, um das Eindringen von Tau- und Regenwasser zu verhindern. Der Stoßpunkt der beiden Grate und des Firstes wird mit einer dreiseitigen Walmkappe verschlossen. Die dreieckige Dachfläche, die statt einem Dreiecksgiebel (im Falle des Statteldach) entsteht, wird Walm genannt. Beim Zeltdach treffen vier Grate aufeinander, da der First quasi nicht vorhanden ist. Die Dachspitze wird dann mit einer vierseitigen Walmkappe versehen.
Die Kehle
Als Dachkehle wird eine Innenecke bezeichnet, die in der Kante entsteht, wenn zwei geneigte Dachflächen aufeinandertreffen. Im Grundriss des Gebäudes haben diese Ecken auf der Innenseite einen Winkel von über 180°. Kehlen entstehen auch bei Dachgauben. Meist wird diese entstehende Kante mit einem Blech vom Spengler verkleidet, damit das Wasser abfließen und nicht ins Dachinnere gelangen kann. Das Dachmaterial, z. B. die Tonziegel, werden auf die entsprechende Form geschnitten.
Der Ortgang
Der seitliche Dachabschluss an senkrechtstehenden Giebelseiten wird als Ortgang bezeichnet – oder Stirn des Hauses genannt. Dachtraufe und First sind mit dem Ortgang verbunden. Für diesen Dachabschluss stehen spezielle Ortgangziegel/-steine zur Verfügung, die durch ihre besondere Form zum besseren Schutz beitragen. Alternativ kann der Ortgang auch mit einer sogenannten Zahnleiste aus Holzbrettern verkleidet werden.