Großengottern – Der Freistaat Thüringen nimmt in einer groß angelegten Aktion derzeit die Dekarbonisierung der Thüringer Wirtschaft, die Fachkräftesicherung und die Digitalisierung in den Fokus. Dazu tritt die Politik in den engen Austausch mit den ansässigen Unternehmen. Das Creaton-Werk Großengottern war am 10.07.2023 das Ziel des Thüringer Ministers für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft, Wolfgang Tiefensee. Gemeinsam mit den Creaton-Geschäftsführern Dr. Sebastian Dresse und Jürgen Hartmann sowie dem Werksleiter Jean-Christophe Jop besichtigte er die Dachziegel-Produktion am Standort und informierte sich umfassend über die Dekarbonisierungs-Bestrebungen des Unternehmens. „Wir brauchen in Deutschland Rahmenbedingungen, die die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie und damit gut bezahlte Arbeitsplätze auch in Zukunft sichern. Deshalb wollen wir den Thüringer Unternehmen größtmögliche Unterstützung bei der notwendigen Dekarbonisierung ihrer Produkte und Produktionsprozesse bieten. Der Einblick in konkrete Transformationsvorhaben vor Ort ist dafür besonders aufschlussreich“, sagte der Minister bei seinem Besuch im Creaton-Werk.
Elektrifizierung der Produktion
Bei einem kleinen Einblick in den Betrieb erklärte Jean-Christophe Jop die komplexen Herstellungsabläufe und berichtete, wie im Produktionsprozess bereits heute CO2 eingespart wird. Die Creaton Gruppe hat eine langfristige Road Map zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes für die Jahre 2022 bis 2030 erstellt, die einen zukunftsfähigen Weg zu einer klimaneutralen Produktion aufzeigen. Basis der Entwicklung ist die Elektrifizierung der Produktionsprozesse, um auf lange Sicht den Gasverbrauch zu senken. In Großengottern wurde der Trocknungsprozess neu modelliert, sodass die erforderlichen Temperaturen mit Hilfe von Wärmepumpen bereitgestellt werden. Die notwendige Energie will das Unternehmen im nächsten Schritt auf rekultivierten Tongruben-Flächen erzeugen, auf denen für diesen Zweck Photovoltaik-Module installiert werden. „Das ist ein sinnvoller erster Schritt für die Elektrifizierung des Prozesses und ressourcenschonende Nutzung der Flächen, die aufgrund der Bodenbeschaffenheit noch nicht wieder als landwirtschaftliche Nutzflächen in Betracht kommen“, erläuterte Werksleiter Jean-Christophe Jop dem Minister den Produktionsumbau. Geschäftsführer Jürgen Hartmann sieht den Austausch mit der Politik sehr positiv: „Alle Akteure müssen in den wichtigen Bereichen Dekarbonisierung, Digitalisierung und Fachkräftesicherung eng zusammenarbeiten, um den hohen Standard in Thüringen auch langfristig zu sichern. Insbesondere zukunftsfähige, hochwertige Arbeitsplätze, die den Menschen in der Region ein gutes Auskommen sichern, stehen bei uns im Fokus. Gewerbe und Handwerk haben hier eine verantwortungsvolle Aufgabe wahrzunehmen.“
Erste Begegnung bereits im Juni
Die war nicht der erste Besuch des Ministers bei der Creaton GmbH. Bereits im Juni war Wolfgang Tiefensee gemeinsam mit den Geschäftsführern Jürgen Hartmann und Dr. Sebastian Dresse im nur wenige Kilometer entfernten Höngeda zu Gast. Anlass war der offizielle Kick-off des Projekts „CO2-Katalyse“. Das Gemeinschaftsprojekt mehrerer lokaler Unternehmen, der Ruhr-Uni Bochum und dem Fraunhofer „Umsicht“ befand der Minister sehr positiv: „Ein gutes Beispiel für die Dekarbonisierung eines energieintensiven Produktionsprozesses. Wir brauchen Unternehmen wie Creaton, die die Herausforderungen dieser Zeit annehmen und dafür innovative Lösungen entwickeln.“
Über Creaton
Creaton ist eine der führenden Dachmarken Europas. Das Unternehmen wurde 2021 von dem französischen Unternehmen Terreal gekauft und verfügt über ein umfassendes Sortiment für das Steildach und produziert und vertreibt in ganz Zentral- und Osteuropa Tondachziegel, Betondachsteine und Systemzubehör sowie PV-Anlagen. Das Unternehmen kann auf eine lange, erfolgreiche Firmengeschichte zurückblicken. In Wertingen bei Augsburg, dem Gründungsstandort des Traditionsunternehmens, werden bereits seit über 130 Jahren hochwertige Produkte für das Steildach hergestellt.
Download
Der Pressetext und hochauflösendes Bildmaterial stehen in unserem Presseportal zum Download zur Verfügung.